Belgien / Geschichte

Baugnez-Massaker


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Am 17. Dezember 1944 erschoss die deutsche Kampfgruppe Peiper 84 amerikanische Gefangene an der Straßenkreuzung von Baugnez nahe Malmedy. Auch wenn über die Gründe nach wie vor Unklarheit herrscht, so war dieses Massaker nur eines von mehreren Verbrechen, die von dieser Einheit in den Tagen davor und danach begangen wurden. Touristische Informationen

Am 17. Dezember 1944 erschoss die deutsche Kampfgruppe Peiper 84 amerikanische Gefangene an der Straßenkreuzung von Baugnez nahe Malmedy. Auch wenn über die Gründe nach wie vor Unklarheit herrscht, so war dieses Massaker nur eines von mehreren Verbrechen, die von dieser Einheit in den Tagen davor und danach begangen wurden. Hitler hatte im Dezember 1944 gerade seinen letzten verzweifelten Angriff – die Ardennenoffensive – gestartet, mit der die deutsche Wehrmacht hoffte, die alliierten Linien vonzwischen Luxemburg und nach Antwerpen zu durchbrechen.

Die Fahrzeuge der 1. SS-Panzerdivision unter dem Befehl von Standartenführer Peiper drangen in die Ardennen vor, um die Brücken über die Maas einzunehmen und dann über Lüttich zum Hafen von Antwerpen zu gelangen. Auf ihrem Vormarsch erreichte diese deutsche Einheit am 17. Dezember die Straßenkreuzung von Baugnez -– am selben Tag, an dem das U.S. 285th Field Artillery Observation Bataillon auf dem Weg nach St. Vith war, um dort zur 7th Armoured Division aufzuschließen. Wesentlich schlechter ausgerüstet als die Deutschen, erkannte der amerikanische Konvoi seine aussichtslose Situation und beschloss, sich zu ergeben. Etwa 120 amerikanische Kriegsgefangene wurden auf einer Wiese an der Straße bei Baugnez zusammengetrieben. Aus noch immer unbekannten Gründen schossen die Deutschen plötzlich auf die amerikanischen Soldaten und töteten 84 von ihnen. Nachdem die Deutschen die amerikanischen Linien durchbrochen hatten, folgten weitere Massaker an Kriegsgefangenen und später auch an belgischen Zivilisten. Die Gräueltaten ereigneten sich in Bande, Noville, Stavelot, Bourcy, Houffalize, Cheneux, La Gleize, Stoumont, in der Region zwischen Stavelot und Trois-Ponts, in Lutrebois und Petit Their.

Nach Kriegsende wurden die mutmaßlichen Verantwortlichen für das Massaker von Bougnez 1946 vor das amerikanische Kriegsgericht in Dachau gestellt. Dieser so genannte »Malmedy-Prozess« verhandelte sämtliche Kriegsverbrechen, welche die Kampfgruppe Peiper während der Ardennenoffensive verübt hatte. Über 70 Personen wurden verurteilt, davon 43 zum Tode – aber keines der Todesurteile wurde vollstreckt. Letztlich erhielten 22 Personen eine lebenslange Gefängnisstrafe. Touristische Informationen Besuchen Sie das »Baugnez 44 Historical Center«, 10, Route de Luxembourg, 4960. Malmedy.http://www.baugnez44.be

Route de Luxembourg 10, Malmedy, Belgique